Prof. Wouters ist Gastprofessor und Co-Forscher mit dem LBI für Lungengesundheit und publiziert seit 2022 auch unter Affiliation der SFU. Die European Respiratory Society, die weltgrößten Gesellschaft für Respiratorische Erkrankungen, hat ihn nun für die Bedeutung seines Lebenswerks und die herausragende Qualität seiner Forschung in der klinischen Lungenforschung mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Die Verleihung wird im Rahmen des ERS-Kongresses stattfinden, der von 7. bis 11. September in Wien veranstaltet wird.
Das Rektorat und die Fakultät für Medizin gratulieren herzlich.
Emiel Wouters (geboren am 16. Mai 1953) ist Lungenarzt und Wissenschaftler mit einer bemerkenswerten Karriere, die sich über vier Jahrzehnte erstreckt. Nach seinem Medizinstudium an der Katholischen Universität Löwen und Aufenthalten an den Universitätskliniken von Löwen und Maastricht wurde er 1984 als Brustarzt in die Abteilung für Atemwegsmedizin des Universitätsklinikums Maastricht berufen. Nach seiner Ernennung zum Professor für Beatmungsmedizin an der Universität Maastricht im Jahr 1992 war er maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung der Abteilung für Beatmungsmedizin beteiligt, die sich zu einem akademischen Zentrum von Weltrang für alle Aspekte der Beatmungspflege entwickelte. Unter seiner Leitung wurde das CIRO, ursprünglich ein niederländisches Asthmazentrum, zu einem international anerkannten Kompetenzzentrum für die pulmonale Rehabilitation und die integrierte Versorgung von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen und war einer der Pioniere bei der Einbeziehung fortschrittlicher Pflege in die Behandlung schwerer Atemwegserkrankungen. Für seine Beiträge zur pulmonalen Rehabilitation wurde er 2012 mit dem Pioneer Award der American Thoracic Society Pulmonary Rehabilitation Assembly ausgezeichnet. Im Laufe seiner Karriere hat er 47 Assistenzärzte in ihrer Ausbildung zum Thoraxchirurgen betreut und angeleitet.
Emiel Wouters ist nicht nur eine visionäre Führungspersönlichkeit, sondern auch ein profilierter Forscher. Nach seiner Doktorarbeit über die klinische Anwendung der Impedanzmessung im Jahr 1987 legte er den Grundstein für sein Forschungsprogramm über COPD, in dem er zahlreiche Merkmale und physiologische Aspekte dieser komplexen Erkrankung untersuchte. Er leistete Pionierarbeit bei der Anerkennung der COPD als multimorbide Erkrankung, und seine Forschung hat dazu beigetragen, das Wissen und die Praxis der personalisierten COPD-Pflege voranzubringen. Er veröffentlichte mehr als 900 von Fachleuten begutachtete Arbeiten über COPD und verwandte Themen mit 75000 Zitaten. Sein wissenschaftlicher Einfluss spiegelt sich in der Top-Ten-Rangliste der Wissenschaftler auf Lebenszeit in der Lungenheilkunde wider. Er betreute erfolgreich 80 Doktoranden. Für seinen außergewöhnlichen Beitrag zur Lungenheilkunde wurde er 2019 mit der Swieringa-Medaille sowie mit dem Nutrim-Preis für sein Lebenswerk und dem MUMC-Preis für sein Engagement für die Gesundheitsversorgung und seine herausragende Forschungskarriere geehrt. Er diente verschiedenen nationalen und internationalen Gesellschaften in unterschiedlichen Rollen und Funktionen. Im Jahr 2014 wurde er zum Fellow der ERS und 2022 zum Fellow der Academia Europaea gewählt.