Am 08. Juni 2024 veranstaltete die Interdisziplinäre Forschungsstelle Islam und Muslim*innen in Europa (IFIME) die Tagung „Muslim Futures – Muslimische Zukünfte“.

Diese fand an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien in Kooperation mit FWF Forschungsprojekt Conviviality as Potentiality (AR 679), Erasmus+ und der Akademie der bildenden Künste Wien und Muslim Futures sowie Superrr Lab, Berlin.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Univ. Prof. Alfred Pritz, Rektor der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, und Mag.a Amena Shakir, Leitung der IFIME. Beide betonten die Relevanz des Themas und die Bedeutung des interdisziplinären Austauschs zur Erforschung muslimischer Zukunftsvisionen.

Dr. Shamim Miah von der University of Huddersfield eröffnete die wissenschaftlichen Vorträge mit seiner Keynote „Three Arguments for Muslim Futures“. Er präsentierte, wie Muslim Futures als Ansatz genutzt werden kann, um Visionen für die Zukunft muslimischer Gemeinschaften zu entwickeln. Er vermittelte die Wichtigkeit, Zukunftskompetenz zu fördern, um ein Bewusstsein für zentrale Anliegen der muslimischen Gemeinschaften zu entwickeln und eine zukunftsorientierte Diskussion über notwendige Transformationen zu ermöglichen.

Dr. Thabang Monoa von der University of Cape Town hielt den ersten Plenarvortrag „The Future as Our Will to Power: Creating Potentialities for Self-Sovereignty“ und gewährte spannende Einblicke in die Entwicklung von Afro Futurism sowie die Entwicklung der Identität.
Univ. Prof.in Marina Gržinić von der Akademie der bildenden Künste Wien lieferte eine kritische Reaktion auf Dr. Monoas Vortrag und ergänzte dessen Perspektiven um künstlerische und gesellschaftliche Aspekte der Selbst-Souveränität.
Der zweite Plenarvortrag „Take Me into The Future“ wurde von Prof. Maurits Berger von der Leiden University gehalten. Prof. Berger entfaltete seine Vision von der Rolle der muslimischen Zukunftsplanung in einem globalen Kontext und diskutierte, wie kulturelle Narrative und historische Erfahrungen in die Zukunftsgestaltung integriert werden können. Der dritte Plenarvortrag „Ökotopia oder Öko-Katastrophe? Zur Notwendigkeit globaler sozial-ökologischer Transformation in muslimisch-philosophischer Perspektive“
von Prof.in Asmaa El Maaroufi von der Universität Münster befasste sich mit der Notwendigkeit einer globalen sozial-ökologischen Transformation aus einer muslimisch-philosophischen Perspektive. Prof.in El Maaroufi erörterte die Herausforderungen und Chancen, die mit ökologischen Visionen in muslimischen Kontexten verbunden sind.

Workshops

Nach der Mittagspause begannen Workshops, die Teilnehmer*innen die Möglichkeit boten, tiefer in spezifische Themen einzutauchen und praktische Ansätze zu diskutieren:

  • „Widerstand und Wandel: Visionen muslimischer Ökofeministinnen auf globale Ungerechtigkeiten“
    in Asmaa El Maaroufi bot einen Workshop an, der sich mit den Visionen muslimischer Ökofeministinnen für den Widerstand gegen globale Ungerechtigkeiten auseinandersetzte.
  • „Thinking Through Cacophony: An Experiment in Sounding our Different Knowledges“
    Thabang Monoa führte einen experimentellen Workshop durch, der sich mit der Vielfalt des Wissens durch Klang und Geräusche beschäftigte.
  • „Reale Utopien und die Politik der Imaginationen“
    Kübra Gümüşay, Fellow am New Institute in Hamburg, diskutierte die Rolle von Utopien und der politischen Dimension der Vorstellungskraft.
  • „Thinking Through Muslim Futures – an Exercise in the Praxis of Imagination“
    Maurits Berger und Sara Bolghiran, M.A., PhD-Studentin der Islamic Studies an der Leiden University und Visiting Researcher an der Oxford University, führten einen interaktiven Workshop zur praktischen Anwendung der Vorstellungskraft im Kontext muslimischer Zukunftsvisionen durch.
  • „Von gelebten Utopien: Muslim Futures“
    Ouassima Laabich, M.A., Doktorandin der Politikwissenschaft an der FU Berlin und Fellow/Visiting Researcher an der Yale University, sowie Sayda Elarabi; B.A. vom SuperrrLab, präsentierten gelebte Utopien und diskutierten konkrete Erfahrungen und Projekte im Bereich der muslimischen Zukunftsgestaltung.

Bei der Präsentation der Ergebnisse der Workshops im Plenum hatten die Teilnehmer*innen Gelegenheit, ihre Erkenntnisse zu teilen und gemeinsam zentrale Themen und Ergebnisse der Tagung zusammenzufassen.

Dr.in, Mag.a Amani Abuzahra, M.A. verabschiedete als Tagungsleitung die Anwesenden und zog ein Resümee der Tagung, wobei sie die Bedeutung der interdisziplinären Diskussion und der kreativen Ansätze für die Gestaltung muslimischer Zukunftsvisionen unterstrich.

Fotogalerie (Fotocredit: Caglar Mucan):

 

Interdisziplinäre Forschungsstelle
Islam und Muslim*innen in Europa (IFIME)
E-Mail: ifime@sfu.ac.at
Webseite: https://sfu.ac.at/ifime