Termin

13.06.2024 19:00 Freudplatz 1, 1020 Wien

Lehrveranstaltungstyp

Seminar

Umfang

2 Unterrichtseinheiten

Kosten

Eintritt frei!

Abschluss

Für Studierende der PTW ist die Teilnahme als Teil des „Window of Opportunity“ anrechenbar.

Sprache

Deutsch

Information

Wir erwarten Sie im Hörsaal 1002 am Freudplatz 1 in 1020 Wien. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine baldige Anmeldung!

Anmeldung

Inhalt

Ein großer gesellschaftlicher und kultureller Wandel vollzieht sich seit dem Ende des zweiten Weltkrieges bis in die jetzige Zeit: Der Wandel von der ödipalen Moderne in die post-ödipale Post-Moderne. Nicht mehr Unterwerfung unter ein ödipales Über-Ich, Verzicht, Mäßigung und Verantwortung auf der Basis der Freudschen Trias «Lieben, Arbeiten, Genießen» ist das Leitmotto, sondern grenzenloses Genießen und Selbstoptimierung bis zur totalen Erschöpfung.

Parallel zu dieser gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung vollzog sich auch innerhalb der Psychoanalyse ein Wandel von einer ödipalen Theorie zu einer De-Ödipalisierung der psychoanalytischen Theorie und Technik: Nicht mehr die Triebe und ihre maßvolle und sozial verantwortliche Befriedigung und Zähmung im Dienste einer Kultur stehen im Vordergrund, sondern ein Identität- und Wohlbefindenskult, der das Individuum als grundsätzlich gut und die Zumutungen der Welt und der Objekte als lästige oder gar schädliche Einschränkungen einstuft und dem Individuum grenzenlose Freiheiten des Genießens und der Selbstverwirklichung verspricht.

Die These des Autors ist, dass die Psychoanalyse es mit wenigen Ausnahmen weitgehend verpasst hat, diese problematische gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung kritisch zu begleiten und zu untersuchen, sondern sich ihr in weiten Teilen assimiliert und angepasst hat, abgesehen von ein paar Hoffnungsschimmern kritischer Theorie und Praxis, die der Autor hervorhebt. 

Zielgruppe

PTW Studierende, Psychologie Studierende, alle die an der Psychoanalyse interessiert sind, Alumnis, Lehrende

Referent*in

Priv.-Doz. PhD Markus Fäh

Markus Fäh, PD Dr. phil., Zürich, Psychoanalytiker IPA. Lehranalytiker der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse, Lehranalytiker und Ausbildner an verschiedenen psychoanalytischen Institutionen, Privatdozent an den Sigmund Freud PrivatUniversitäten Wien und Berlin. Eigene Praxis als Psychoanalytiker, Psychotherapeut, Supervisor, Coach und Organisationsberater in Zürich (www.markusfaeh.com). Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und Buchveröffentlichungen, zuletzt „Trieb und Ödipus“ (frommann-holzboog, Stuttgart, 2021). 
Schwerpunkte: Theorie und Praxis der Psychoanalyse, Ödipuskomplex, Adoleszenz, Film und Psychoanalyse.

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