Das an der Sigmund Freud PrivatUniversität angesiedelte „Institut für transkulturelle und historische Forschung“ beschäftigt sich mit inter- und transkulturellen sowie postkolonialen Fragestellungen, mit mentalitätsgeschichtlichen, kulturwissenschaftlichen und philosophischen Grundlagen der Psychotherapiewissenschaft und der Geschichte der Psychotherapie.

Drei Mal im Semester findet ein Jour fixe statt, der ein Diskussionsforum für Gastvorträge, SFU-Projekte und studentische Forschung bieten soll. Der Jour fixe wendet sich an alle Interessierten, externe Besucher*innen sind ausdrücklich willkommen. Die Veranstaltungen finden bei freiem Eintritt statt.

Zum nächsten Jour fixe freuen wir uns auf einen Vortrag mit Diskussion zum Thema

Das Erbe der Shoah für die dritte Generation | Joëlle Lewitan

12.6.2024, 19:00 | SFU Wien, Freudplatz 1, 1020 Wien, Raum 1002, Eintritt frei

Einleitende Worte von Dr. Sarah Nadine Birgani zur Erinnerung aus psychoanalytischer Sicht

  • Für PTW-Studierende ist die Teilnahme als Teil des „Window of Opportunity“ anrechenbar. Voraussetzung für die Anerkennung ist neben der Teilnahme die Erbringung der von der Fakultät vorausgesetzten Leistungsnachweise.

Zum Vortrag

Fast achtzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges übt die Shoah weiterhin einen starken Einfluss auf das Leben der Überlebenden und ihrer Nachkommen aus. Das gilt nicht nur für die transgenerationalen Dynamiken innerhalb jüdischer Familien, sondern auch für die Verortung in der nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaft. Die Beforschung von jungen Juden und Jüdinnen gewährt einen Einblick darin, wie sich die Shoah in der Familiengeschichte und der Identitätsbildung der Enkelgeneration der Überlebenden manifestiert. Der terroristische Überfall der Hamas am 07. Oktober stellt einen tragischen Wendepunkt dar. In Anbetracht wachsender antisemitischer Bedrohungen stellen sich neue, drängende Fragen: Wie verändert sich die innerpsychische Abwehrkonstellation von Juden*Jüdinnen? Welche transgenerationale Ängste werden in der dritten Generation reaktiviert?

Zur Referentin

Joëlle Lewitan (geboren 1999) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Masterstudentin für Klinische Psychologie und Sozialpsychologie an der SFU Wien. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit forschte sie zum Erbe der Shoah für die dritte Generation. Aktuell schließt sie an diese Arbeit an, indem sie zu psychosozialen Folgen des 07. Oktobers auf die Nachkommen der Überlebenden forscht. Sie ist Co-Autorin eines im Jahre 2025 erscheinenden Buches über das Schweigen zu der NS-Zeit in deutschen Familien. Gemeinsam mit Markus Brunner hält sie das Seminar „Erinnerungen an die Shoah“ an der SFU Wien.

Auf Ihre Teilnahme freuen sich die Mitarbeiter*innen des Instituts für transkulturelle und historische Forschung.