Etwa die Hälfte der Herzinfarktpatienten in Österreich weist eine positive Familienanamnese auf: Sie kommen aus so genannten „Infarktfamilien“, deren Mitglieder genetisch vorbelastet sind und eine vererbte Störung im Fettstoffwechsel aufweisen.

In diesen Familien waren meist schon ein Elternteil, ein Bruder oder eine Schwester von einer atherosklerotischen Herz-Kreislauferkrankung betroffen. Häufig zu beobachten ist dabei ein auffallend früher Krankheitsbeginn: Infarkte, Bypassoperationen, Herzkranzgefäßaufdehnungen mit 40 oder 50 Jahren sind da keine Seltenheit. Die gefährlichste Form der angeborenen Fett-Stoffwechselstörung ist die sogenannte Familiäre Hypercholesterinämie (FH). Sie tritt in einer Häufigkeit von 1:150 auf, das heißt, es sind in etwa 50.000 der acht Millionen Österreichern davon betroffen. Die Cholesterinwerte der Betroffenen liegen bei mehr als 300mg/dl. Sie besitzen zu wenige LDL-C Rezeptoren, deren Aufgabe es ist, überschüssiges LDL-C (schlechtes Cholesterin) aus dem Blut zu filtern. Bei vielen Patienten mit Familiärer Hypercholesterinämie sind auch die Blutwerte von Lipoprotein(a) – kurz: Lp(a) – erhöht. Und es dürfte so sein, dass erhöhte Lp(a)-Werte nicht die Folge der FH sein müssen, sondern vermutlich auch zu einer FH beitragen können.

Ohne Behandlung sterben 50 Prozent der männlichen und 15 Prozent der weiblichen Patienten mit Familiärer Cholesterinerhöhung noch vor dem 60. Lebensjahr an den Folgen einer atherosklerotischen Herz-Kreislauferkrankung.

Am 08. Juni 2018 ab 09:00 Uhr können sich alle angemeldeten MedizinstudentInnen der SFU MED im Rahmen eines Aktionstags an der Medizinische Fakultät der SFU kostenlos einer LDL und Lipoprotein(a) Bestimmung unterziehen lassen.

Es wird außerdem eine Demonstration der Test-Methoden sowie eine Vorlesung zum Thema durch Hr. Univ. Prof. Dr. Helmut Sinzinger geben.

Wir würden uns freuen, Sie, die zukünftigen Ärzte und Ärztinnen, im Rahmen dieser „Rettet die Enkel“ Kampagne über (angeborene) Fettstoffwechselstörungen zu informieren.

 

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