Im Rahmen des Projektes „Selbsthilfegruppe für problematischen Medienkonsum“ des Instituts für Verhaltenssüchte der Sigmund Freud PrivatUniversität möchten wir Sie gerne zu folgender Veranstaltung einladen:

„Bindung und Sucht – theoretische Modelle, empirische Zusammenhänge und therapeutische Implikationen“ – Online-Vortrag mit Dipl.-Psych. Dr. Andreas Schindler

  • Dienstag, 9. November 2021, 18.30 bis ca. 20 Uhr
  • Die Teilnahme ist kostenlos – die Veranstaltung wird aus den Mitteln der Sozialversicherung gefördert. Anmeldung unter mediensucht@sfu.ac.at oder über das Anmeldeformular; der Zugangs-Link wird 3 Tage vor dem Termin per E-Mail zugesandt.

Anmeldeformular

Der Vortrag gibt einen Überblick über den Stand der Bindungsforschung bei Menschen mit substanzbezogenen Störungen. Diese weisen in empirischen Studien überwiegend sehr unsichere Bindungsmuster auf. Der Großteil der vorliegenden Studien weist dabei auf ängstlich- und abweisend-vermeidende Bindungsmuster hin, einzelne aber auch auf anklammernde und desorganisierte. Vergleiche zwischen Konsumenten verschiedener Substanzen haben Unterschiede aufgezeigt. Besonders unsicher waren hier Opiatabhängige. Familien junger Drogenabhängiger weisen gehäuft eine „unsichere Familienbasis“ auf, die die Autonomieentwicklung erschwert.
Der Substanzmissbrauch kann als Versuch der „Selbstmedikation“ verstanden werden, mit der fehlende Bindungsstrategien kompensiert werden sollen. Fortgesetzter Substanzmissbrauch beeinträchtigt aber die Bindungs- und Mentalisierungsfähigkeit der Konsumenten noch weiter. Dies stellt unter anderem einen erheblichen Risikofaktor für die Kinder suchtkranker Eltern dar.
Hier sind inzwischen wirksame bindungsbasierte Präventionsprogramme entwickelt worden. Therapeutische Implikationen für Substanzkonsumenten selbst beziehen sich auf die Entwicklung einer „sicheren Basis“, auf die therapeutische Beziehung, auf die Förderung der Mentalisierungsfähigkeit und auf die der Autonomieentwicklung, z.B. in Form familientherapeutischer Strategien. 

Andreas Schindler ist Psychologischer Psychotherapeut (Systemisch, psychodynamisch, DBT), Lehrtherapeut und Supervisor. Er leitet die Spezialambulanz für Persönlichkeitsstörungen und die Integrierte Versorgung Borderline am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Er forscht im Bereich der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen und Abhängigkeitserkrankungen, sowie in der klinischen Bindungsforschung.

Fortbildungspunkte: 
2 Fortbildungseinheiten durch den Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)
2 Arbeitseinheiten durch den Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP)

Window of Opportunity
:  
Studierende können sich 2 Punkte anrechnen lassen.

Kontakt für Rückfragen: 
Sascha Guschelbauer, Sophie Hockl und Julia Dier
Koordination der SHG für problematischen Medienkonsum / Mediensucht
Institut für Verhaltenssüchte
Campus Prater, Freudplatz 1, A-1020 Wien
E: verhaltenssucht@sfu.ac.at

Informationen zu den Veranstaltungen des Instituts finden Sie auch unter https://sfu.ac.at/verhaltenssucht



Diese Veranstaltung wird aus den Mitteln der Sozialversicherung gefördert.