Vortag am 14.11.2019 mit dem Psychologen, Psychotherapeuten und Autor Jürgen Hargens:

Sprache (er-)schafft Wirklichkeit(en) …?
… auch in der systemisch-lösungsorientierten Arbeit?

Bereits in der Bibel wird gesagt, dass es nichts Neues unter der Sonne gäbe (Prediger). So kann es nicht verwundern, dass therapeutische Arbeit sich weiterhin selbstverständlich der Sprache bedient. Hargens geht es überhaupt nicht darum, dieses altbekannte Wissen neu zu erfinden, sondern einer erneuten Betrachtung zu unterziehen, sozusagen wieder zu erforschen. Nicht umsonst heißt Forschung im Englischen research.

Psychotherapie – Arbeit an Veränderungen – ist weitgehend eine Redekur, Sprache das Werkzeug. Tom Andersen hat einmal formuliert, dass Sprache nicht unschuldig sei und Watzlawicks 3. Kommunikationsaxiom besagt, dass jede Kommunikation interpunktiert (interpretiert) wird. Von daher kann ein sorgsamer Umgang mit Sprache durchaus hilfreich sein, da Worte immer Assoziationen wecken.

Denke ich an Sätze wie „dir werd ich helfen“, „du brauchst Hilfe“, „du bist gestört“, „du musst das Positive sehen“, so sind Bedeutungen, Interpretationen durchaus unterschiedlich. Insofern sollten wir sehr sorgsam auf unsere Sprache und mögliche Implikationen achten.

Fachleute sind es gewohnt, ihre Sprache ganz selbstverständlich zu benutzen und gerade eine nochmalige Betrachtung solcher Selbstverständlichkeiten kann spannende und hilfreiche Möglichkeiten hervorbringen. Wieso heißt es etwa „klein beigeben“ und nicht „groß beigeben“? Und was unterscheidet „Therapie“ von „therapeutischer Arbeit“? Und welche weiteren Möglichkeiten können sich daraus ergeben, sprachliches Werkzeug nicht als selbstverständlich, sondern als un-selbstverständlich zu betrachten. Ist denn eine Diagnose etwas, was jemand bekommt oder etwas was jemand hat oder was jemand ist? Und welche (Verhaltens-) Erwartungen werden auch mit einer Diagnose geschürt?

Vortragender:
Jürgen Hargens, Psychologe, Systemiker, Psychotherapeut und Autor
Mehr über Jürgen Hargens erfahren Sie unter: www.juergenhargens.com

Termin: Donnerstag, 14. November 2019, um 19.30 Uhr

Veranstaltungsort: Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, 4. Stock, Freudplatz 1, 1020 Wien

→ Die Teilnahme ist kostenlos!

Um Anmeldung bis 01.11.2019 wird gebeten: office@bildungsmanagement.ac.at
Stichwort „Vortrag– Jürgen Hargens 14.11.2019“

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