Dr. Erhard Busek ist vor einigen Tagen im 81. Lebensjahr gestorben. Die meiste Zeit seines Lebens war er Politiker mit einer steilen Karriere bis hin zum Vizekanzler Anfang der 90iger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Allgemein als Intellektueller und kritischer Zeitgeist gelobt, hat er sehr früh die Bedeutung der politischen Umwälzungen in Zentraleuropa erkannt und auch gefördert. Aber er hat auch eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Psychotherapiegesetzes, das 1990 im Parlament einstimmig beschlossen wurde, gespielt. Etwa ein halbes Jahr vor Beschlussfassung, er war gerade Vizekanzler geworden, versammelte er Befürworter und Gegner des Gesetzes und nahm dabei sehr eindeutig für das Gesetz Stellung. Es war eine dramatische Sitzung bei der ich anwesend war. Busek schloss sich dabei den Befürwortern an. Damit schloß sich ein Kreis der schließlich zur Annahme des Gesetzes im Parlament führte. Er hat sich damit in die Geschichte der österreichischen und auch der internationalen Geschichte der Psychotherapie eingeschrieben.

Möge ihm die Erde leicht sein.

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Alfred Pritz
Rektor