Am 9. März 2024 ging die #outofthebox Workshopreihe des Instituts für transgenerationale Traumaübertragungsforschung (ITTF) an der Fakultät für Psychotherapiewissenschaft der Sigmund Freud PrivatUniversität mit einer innovativen kunstbasierten partizipativen Filmveranstaltung in eine neue Phase. Der Workshop wurde als gemeinsame Forschungskooperation zwischen der Traumaforscherin Erzsébet Fanni Tóth und der Dokumentarfilmerin Klára Trencsényi organisiert und brachte zwei verschiedene Projektinitiativen zusammen: Das von der Aktion Österreich-Ungarn geförderte Projekt „Arriving in the City“ des Trauma-Instituts und die eigene partizipative Forschung der Filmemacherin.

Diese gemeinsame Session der beiden Projekte bietet einer Gruppe von Jugendlichen mit Migrationshintergrund einmal mehr die einzigartige Gelegenheit, sich über Identität und Trauma durch das Medium Film auszudrücken. Der Workshop diente auch zur Datengenerierung für das Projekt Arriving in the City.

Immersive Erfahrung

Diese Initiative, die sich auf den Erfolg früherer Projekte stützt, besteht aus einer Reihe von Workshops, in denen den teilnehmenden Jugendlichen Kenntnisse in der Videoproduktion und -bearbeitung nahegebracht werden sollen. Der Ansatz der Workshops geht jedoch über die technischen Aspekte hinaus; sie konzentrieren sich auch auf die Förderung von Interviewkompetenzen. Bei diesen Workshops handelt es sich nicht um übliche akademische Übungen, sondern vielmehr um immersive Erlebnisse, die Elemente des Spiels und der Gamification beinhalten.

Die Atmosphäre kann zwar spielerisch sein, aber die behandelten Themen sind ohne Zweifel tiefgründig und vielseitig. Die Teilnehmer*innen setzen sich mit komplexen Themen wie Identität, Herkunft, Umsiedlung, Migration und Integration auseinander. Durch das Medium Film werden die Jugendlichen ermutigt, ihre persönlichen Geschichten zu erforschen und zu artikulieren sowie ihre Erfahrungen und Hoffnungen im Kontext von Migration und Multikulturalität zu reflektieren.

Empowerment durch Storytelling

Dieser #outofthebox Workshop diente als Plattform für die Jugendlichen, um nicht nur technische Kompetenzen zu entwickeln, sondern auch um kritische Reflexion und Dialog zu üben. Indem ihnen die Tools an die Hand gegeben werden, um ihre eigenen Geschichten zu konstruieren und mit anderen zu teilen, befähigt diese Zusammenarbeit die Teilnehmer, die Kontrolle über ihre Erzählungen zurückzugewinnen und die vorherrschenden Erzählungen über Migration und Identität in Frage zu stellen.

Der kooperative Ansatz der Workshops fördert zudem das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Solidarität unter den Teilnehmer*innen. Während sie sich gemeinsam mit den Herausforderungen des Filmemachens auseinandersetzen, bilden sie Freundschaften und Unterstützungsnetzwerke, die über kulturelle und sprachliche Barrieren hinausgehen.

Das Institut für transgenerationale Traumaübertragungsforschung (ITTF) an der Fakultät für Psychotherapiewissenschaft der Sigmund Freud PrivatUniversität verdeutlicht das Potenzial der kunstbasierten Forschung, um eine sinnvolle Auseinandersetzung mit komplexen sozialen Themen zu ermöglichen. Durch die Nutzung der Kraft des Filmemachens als Werkzeug für Selbstdarstellung und Sozialkritik bietet dieser #outofthebox Workshop eine Plattform für marginalisierte Stimmen, die gehört und wertgeschätzt werden sollen.

Fazit

Die jüngste Workshopserie macht deutlich, dass die Auswirkungen dieser „Critical Lab“-Initiative weit über die Grenzen des Uni-Campus hinausreichen. Durch das Medium Film dokumentieren diese Jugendlichen nicht nur ihre Reise, sondern prägen auch die Erzählungen ihrer Gemeinschaften und tragen zu einer integrativeren und empathischeren Gesellschaft bei.

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