Am 01.12.2016 wurde an der Medizinischen Fakultät der Sigmund Freud Privatuniversität Wien ein neues Institut gegründet, das Institut für Psychosomatik

Psychosomatische Erkrankungen sind nicht nur weit verbreitet, sondern steigen in ihrer Prävalenz stetig an. Das Risiko, im Laufe seines Lebens an einer psychischen Störung zu erkranken, beträgt ca. 25-30%. Zudem stellen psychische Erkrankungen die häufigste Ursache für Frühpensionierung in Österreich dar. Gleichzeitig dominiert die psychopharmakologische Behandlung die Therapie, obwohl umfangreiche Evidenz zur Wirksamkeit psychotherapeutischer Maßnahmen bei einem breiten Spektrum psychischer Störungen vorliegt.

Das neu gegründete Institut für Psychosomatik macht sich zur Aufgabe, sowohl die Grundlagen- als auch die Anwendungsforschung im Bereich der Psychosomatik zu stärken. Das Institut weist sich u.a. durch seine enge Kooperation mit den Fakultäten für Psychologie und Psychotherapiewissenschaft aus im Sinne einer interdisziplinären psychosomatischen Forschung.

Das Institut für Psychosomatik erforscht psychosomatische Erkrankungen in allen medizinischen Fächern. Die ersten aktuellen Forschungsprojekte sind hierbei:

  1. Psychosomatik in der Kardiologie

Konkretes Projekt: Tako Tsubo in Kooperation mit dem Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät der SFU, Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber.

  1. Psychotraumatologisch fundierte Psychosomatik

Die psychotraumatische Ätiologie psychosomatischer Erkrankungen sowie auch psychotraumatische Folgen (psycho-)somatischer Erkrankungen (z.B. nach Diagnosestellung schwerer Erkrankungen oder nach schweren Operationen) werden systematisch in einem Herausgeberwerk mit namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Psychotraumatologie und Psychosomatik zusammengestellt.

  1. E-(Mental)Health

Ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung wünscht sich die Integration moderner Medien in die Versorgung bei psychischen Erkrankungen. Das Institut für Psychosomatik greift diesen Trend auf und erforscht einerseits die Chancen des Einsatzes moderner Medien in der Versorgung psychosomatischer Patienten sowie andererseits die potenziell psychosomatischen Auswirkungen moderner Mediennutzung in verschiedenen Projekten (z.B. zum Nutzen von Serious Games in Prävention und Behandlung adipöser Kinder und Jugendlicher; Online-Versorgungsangebote für ältere Depressive mit häufig somatischen Komorbiditäten, Internetsucht).

Pressehinweise:

https://kurier.at/wissen/psychosomatik

Kontakt:

Leiterin des Instituts für Psychosomatik an der Medizinischen Fakultät der SFU:
Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Christiane Eichenberg
Psychologin und Psychoanalytikerin
eichenberg@sfu.ac.at

Pro-Dekan Forschung der Medizinischen Fakultät der SFU:
Univ.-Prof. Dr. med. Kurt Huber
kurt.huber@med.sfu.ac.at