Nachruf Horst Kächele

Horst Kächele

*18. Februar 1944 – † 28. Juni 2020

Arzt, Psychoanalytiker und Psychotherapieforscher

 

Mit großer Betroffenheit erreichte uns diese Woche in Wien die Nachricht, dass Horst Kächele verstorben ist. Wer Horst Kächele kannte, wer zu seinen Studierenden zählte und zu seinen Mitstreitern, der mag sich eine Welt der Psychotherapieforschung ohne seine Stimme nicht vorstellen können. Sein tiefherziger Pragmatismus hat einen extremen Beitrag geleistet, die Türe des psychoanalytischen Behandlungszimmers für die Forschung zu öffnen. Ohne ihn wäre die Psychoanalyse und die psychoanalytische Forschung heute nicht dieselbe.

Wenn er in einen Konferenzraum trat, wenn er am Gang seines Ulmer Hochsträß‘ über die Flure schritt, dann war er da. Unmittelbar, unausweichlich, und unüberhörbar. Er hat uns angeregt, konfrontiert, und gefördert. Manchmal ohne Rücksicht, mit Kampfgeist und stets für die innovative Forschung! Seine Publikationen, allen voran das in so viele Sprachen übersetzte Ulmer Lehrbuch der Psychoanalyse, haben eine ganze Generation von Psychoanalytiker*innen weltweit in ihrer Ausbildung begleitet.

Nicht nur diesen Texten wird seine Stimme weiter innewohnen, viele von uns hat er geprägt, und auch wir, als Teil der Ulmer Schule, werden in manchem Momenten seine Stimme weiter hören. Ohne Horst Kächele wären auch wir nicht da, wo wir heute sind. Und dieses Sentiment teilen wir mit vielen anderen Kolleg*innen.

Unser tiefes Mitgefühl seiner Familie.

Kathrin Mörtl & Omar Gelo (Fakultät Psychotherapiewissenschaft)

ehemals Doktorandin und Doktorand am Ulmer Hochsträß